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Campusradio Karlsruhe

Von Operngesang und Instagram:

Eleazar Rodriguez im Interview

© Felix Grünschloss

Von Frederik Koblitz am veröffentlicht.

Der mexikanische Tenor Eleazar Rodriguez ist Sänger am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Daneben ist er aber auch in den sozialen Medien erfolgreich. Auf Instagram veröffentlicht er als „themexicantenor“ für seine über 10.000 Follower kurze, lustige Videos (sogenannte „Reels”), in denen es um ihn und die Oper geht. Frederik Koblitz hat sich mit ihm am Badischen Staatstheater getroffen und mit ihm über seine Karriere, aber auch sein Dasein als Entertainer im Internet gesprochen.

 

Ist dieses Theater dein zweites Zuhause?

Ja, ich bin viel und schon lange hier. Das ist meine zwölfte Spielzeit und war ursprünglich überhaupt nicht geplant. Normalerweise bekommt ein Sänger eine Einladung und dann einen Vertrag für zwei Jahre – dann zieht er weiter. Aber die drei Operndirektor*innen, mit denen ich bis jetzt gearbeitet habe, machten mir immer gute Angebote. Die waren so verlockend, da musste ich einfach bleiben.

 

Auf deinem Instagram Kanal hast du neulich, noch kurz vor einem Auftritt, mit deinen Fans interagiert, während du eine Banane gegessen hast. Warum?

Ich bekomme kein Lampenfieber vor einer Vorstellung. Mein Stress ist eher wie positive Aufregung. Ich kann es kaum abwarten auf die Bühne zu kommen. Damit ich dadurch nicht zu hibbelig werde und das kontrolliere, poste ich noch ein paar Storys, in denen ich mich mit den Leuten austausche. Das ist gut, weil es ihnen zeigt, dass du ein normalerMensch bist. Du trinkst Wasser und isst Bananen wie jeder andere auch und bist nicht irgendwie abgehoben.

 

Ich bin fast depressiv geworden.– Eleazar Rodriguez

Noch beliebter als deine Storys sind deine Reels. Wie bist du darauf gekommen diese Videos zu machen?

Ich bin immer so ein Clown. Egal wie dramatisch ein Stück auch sein mag, ich habe eine lustige Idee dazu. In den Proben konnte ich diese Ideen auch ausprobieren. Aber als die Pandemie kam und alles abgesagt wurde, hatte ich schlagartig keinen Gesang mehr und auch kein kreatives Output. Das hat mich sehr hart getroffen. Ich bin fast depressiv geworden. Meine Arbeit – das Singen – ist wie eine Therapie für mich und das war plötzlich weg.

Trotzdem hatte ich noch die ganzen Ideen zu den Stücken. Deshalb habe ich völlig ohne Erwartungen begonnen sie umzusetzen und als kurze Videos zu posten.

 

Wen willst du mit deinen Videos ansprechen?

Alle!

Ich freue mich einfach, wenn ein 30 Sekunden Clip, in dem ich eine Operngeschichte erzähle, auch Leuten gefällt, die gar nichts mit Opern zu tun haben. Wenn diese Leute Lust bekommen eine Oper zu sehen, dann bin ich glücklich.

 

Sänger zu sein ist manchmal so egoistisch– Eleazar Rodriguez

Du hast mir erzählt, dass du deine Lieblingsoper „L'elisir d'amore“ schon in Karlsruhe spielen durftest. Was ist großartiger als das?

Vor einem Jahr bin ich Papa geworden!  Ein Kind zu haben, ist ein sehr schönes Geschenk, dass das Leben mir gegeben hat. Sänger zu sein ist manchmal so egoistisch, aber wenn du ein Kind hast, ändern sich deine Perspektiven von einem Tag auf den anderen – egal wie es gerade läuft im Leben oder mit der Karriere oder so. Sobald mein Sohn da ist, wird alles andere egal.

Mein Lieblingsvideo von ihm:

© themexicantenor auf Instagram

Das Video könnt ihr euch unter folgendem Link anschauen:

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